Kiss Mittelfranken und die Bürgerstiftung Kerscher verleihen zum dritten Mal den mittelfränkischen Selbsthilfepreis
Markt Erlbacher Selbsthilfegruppe gehört zu den Preisträgern
Über 900 Selbsthilfegruppen gibt es in Mittelfranken, zu allen erdenklichen Themen. Für viele Betroffene ist die eigene Selbsthilfegruppe ein Rettungsanker im Alltag, ein Ort der Hoffnung und der Zuversicht. Ein Ort, an dem die anderen verstehen, wovon die Rede ist. Denn hier sind alle gleich. Was die Teilnehmenden vereint, sind ein gemeinsames Thema und der Wunsch, eine positive Veränderung herbeizuführen. „Gemeinschaftlich selbst helfen“ – die Basis des bürgerschaftlichen Miteinanders.
Diese besonders wertvolle Form des Engagements bedarf einer öffentlichen Würdigung. Das haben sich auch die Bürgerstiftung Kerscher und der Verein Kiss Mittelfranken aus Nürnberg gedacht. Denn noch immer wird der unbezahlbare Wert der gemeinschaftlichen Selbsthilfe und deren Nutzen für die Menschen in der Region zu wenig in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Mit dem im Jahr 2019 ins Leben gerufenen Selbsthilfepreis soll deshalb ganz bewusst ein Statement gesetzt werden. Im Fokus: Die Würdigung des Selbsthilfeengagements und die Anerkennung des Stellenwerts der gemeinschaftlichen Selbsthilfe.
Nun war es wieder soweit: Am Freitag, den 15. November 2024 wurde der mittelfränkische Selbsthilfepreis zum dritten Mal vergeben. Eine unabhängige Jury mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft und des öffentlichen Lebens hat erneut aus zahlreichen eingegangen Bewerbungen drei Selbsthilfegruppen ausgezeichnet. Die festliche Preisverleihung fand wie bereits zuvor in den Räumlichkeiten der Paracelsus Universität auf dem Gelände des Klinikum Nord in Nürnberg statt. Die Preisgelder in Höhe von 2.000 Euro für jede Gruppe stellte die Bürgerstiftung Kerscher zur Verfügung.
Orientiert am diesjährigen Motto „MehrWertVoll“ sollten die Bewerber*innen darstellen, welchen Mehrwert die eigene Gruppe für ihre Teilnehmenden hat, aber auch wie wertvoll das Engagement der Gruppe für die Gesellschaft ist. Und weil der Jury die Entscheidung in diesem Jahr besonders schwergefallen ist, kam es kurzerhand zu einer Ergänzung: Zusätzlich zu den drei Hauptpreisträgern wurde ein Sonderpreis geschaffen – noch einmal dotiert in Höhe von 2.000 Euro. Diesen Preis teilten sich zwei Gruppen.
Ausgezeichnet wurden, unter begeistertem Applaus der rund 80 Teilnehmenden aus der Selbsthilfe, Politik und Fachöffentlichkeit, die Gruppen „Millenials und Gen Z – zusammen gegen Depression“ (Nürnberg), „Halte-Stelle – für Frauen mit und nach Brustkrebs“ (Markt Erlbach), „Hörgeschädigte“ (Erlangen-Höchstadt) sowie die beiden Sonderpreisgruppen „CRPS“ (bayernweit) und „#schmerzselbsthilfegruppe“ (Onlinegruppe).
Bezirkstagspräsident und Schirmherr der Veranstaltung Peter Daniel Forster würdigte in seiner Begrüßung das bedeutsame Engagement der Selbsthilfeaktiven in Mittelfranken und brachte seine Anerkennung für den wichtigen Beitrag der Selbsthilfe für unser Gesundheitswesen zum Ausdruck. Ähnlich äußerte sich auch Nürnbergs Referentin für Jugend, Familie und Soziales Elisabeth Ries, die anhand des Jahresmottos „MehrWertVoll“ die beiden wichtigen Dimensionen der gemeinschaftlichen Selbsthilfe in Erinnerung rief – zum einen als Unterstützung für einzelne Betroffene, zum anderen als wichtige Stimme für die Betroffenen in der Öffentlichkeit.
Durch den Abend führten Stefan Müller (Vorstandvorsitzender der Bürgerstiftung Kerscher), Elisabeth Benzing und Tanja Günther (Geschäftsführung bei Kiss Mittelfranken). Zu den Laudator*innen gehörten Prof. Dr. Thomas Hillemacher (Chefarzt der Psychiatrie am Klinikum Nürnberg), Dr. Birgit Kreß (Bürgermeistern Markt Erlbach), Dieter Rosner (Referent für Jugend, Familie und Soziales der Stadt Erlangen), Michael Aue (Filmautor der Medienwerkstatt Franken) und Dr. Stefanie Kasper (Schmerzmedizinerin am Klinikum Nürnberg).
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Elisabeth Benzing |